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Jagdhornbläsergruppe Baumberg-Stevern "Seniorengruppe"

 

Geschichte des Jagdhorns 

Die Benennung Horn weist auf den Ursprung dieses Instrumentes hin. Es waren Tierhörner, die als Megaphon schon in frühester Zeit verwendet wurden. Später, bei geeigneter Formgebung des schmalen Endes, wurden darauf die ersten Töne erzeugt. Der Zusammenhang mit der Jagd hatte eine doppelte Bedeutung. Sicherlich ging es darum, reiche Beute zu machen, aber es gab noch einen anderen Hintergrund. Die Natur sollte beschworen werden, sich nicht am Menschen für seine Eingriffe zu rächen. 

Das Naturmaterial wurde allmählich durch andere Materialien ersetzt. Historisch interessant ist das Oliphant (= Elfenbein-Signalhorn) aus der Roland-Sage. Diese kleinere Form des Horns wurde im 12. - 14. Jahrhundert häufig benutzt: als kurzes Hifthorn der Jäger, als Signalhorn der Wächter und als simples Horn der Hirten. Allmähliche Vergrößerung dieses Hifthorns führte im 14. Jahrhundert zum Einrollen der Röhre. Es entstand das gewundene Jägerhorn mit den Tönen c´,g´, c´´,e´´,g´´. 

Um 1680 wurden in Frankreich und England schon größere kreisrunde Rohre gebaut, die Parforce-Hörner. Große Bedeutung erlangten diese Hörner im 17. und 18. Jahrhundert, ausgehend vom französischen Königshof, wo nicht nur prunkvoll gebaut und musiziert, sondern auch prunkvoll gejagt wurde. 
Der böhmische Graf Franz Anton von Sporck (1662-1738) lernte zu seiner Begeisterung das Instrument in Frankreich kennen und importierte es nach Deutschland. Nach 1848 wurde dieses Horn nur noch auf den wohl seltener gewordenen Prunkjagden der großen Fürsten geblasen. 

Im Gegensatz dazu erlangte das kleinere, umwickelte, runde Jagdhorn im 19. Jahrhundert große Bedeutung. Herzog Heinrich von Pless (1833-1909) leitete als Oberstjägermeister des Kaisers seit 1878 die Hofjagden und trug in der hohen Gesellschaft stets ein kleines Jagdhorn bei sich, das er gut zu blasen verstand und mit dem er Signale während der Jagd gab. Die politische und gesellschaftliche Stellung des Kaisers trug dazu bei, daß alles in seiner Umgebung, so auch die Jagd, als vorbildlich bewundert und nachgeahmt wurde. So wurden  die Signale und das Fürst-Pless-Horn in ganz Preußen und später auch in den anderen deutschen Ländern übernommen. Fürst Pless brachte ein kleines Signalbüchlein heraus, das in den 30er Jahren von W. Frevert neu überarbeitet wurde. Jetzt erhielten alle Signale auch Merkverse. 

Diese Frevert´sche Ausgabe wurde die Grundlage für die Ausbildung der Bläser und für die seit 1954 erstmals eingeführten Bläserwettbewerbe. 

Eva Küper 

 

       
 
 
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